Ich muss euch was erzählen…

26.11.2021

Vor einigen Wochen waren wir in der Nachbarschaft zum „abgrillen“ eingeladen. Nach dieser langen Zeit mit Corona, war das Bedürfnis scheinbar groß, denn fast alle Nachbarn waren da und hatten Lust zu quatschen.
 

Wir haben eine gute Nachbarschaft, mit vielen unterschiedlichen Charakteren, was die Sache wirklich interessant macht.

Das Wetter spielte mit, es war zwar kalt, aber die Feuertonne spendete genug Wärme. Wir sprachen über dieses und jenes, bis ich einen Begriff oder einen Namen aufgriff, den ich nicht kannte. Es ließ mich deshalb aufhorchen, da es um das nicht so geliebte aufräumen ging.
Wie aufräumen? Gibt es Menschen, die sich damit freiwillig auseinandersetzen und dazu auch noch Bücher schreiben?

Ja, die gibt es! Sie ist Japanerin und heißt Marie Kondo und ist mega angesagt! Marie Kondo ist Aufräum-Expertin (offiziell heißt es „Ordnungsberaterin“) und Bestseller-Autorin. Ihr erstes Buch „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ erschien bereits 2011. Dass der Hype um die Japanerin erst jetzt so richtig Fahrt aufnimmt, liegt auch an ihrer TV-Serie, die seit Anfang des Jahres bei Netflix zu sehen ist.

Unfassbar, da räumt jemand auf und wird deswegen berühmt?! Was ist das Marie Kondo Prinzip?

Das ist folgendes: Jedes Teil, das man aufräumt, in die Hand nehmen und spüren, ob es einen glücklich macht! Ziel: Am Ende nur noch Dinge zu besitzen, die einem ein gutes Gefühl geben, für mehr positive Energie im Leben zu sorgen. Die Magie des Aufräumens  - Magic Cleaning – besteht laut Kondo darin, sein eigenes Leben zum Positiven zu verändern – indem man (es) gründlich ausmistet.

Aufräumen nach Marie Kondo ist viel mehr als nur eine neue Aufräummethode. Es geht weniger darum, den Raum möglichst rationell zu nutzen oder ausgeklügelte Ordnungssysteme zu entwickeln, um möglichst viel Kram unterzubringen.

Vielmehr geht es um einen echten Bewusstseinswandel. Denn Dinge von einer Zimmerecke in die nächste zu räumen, löst nicht den Kern des Problems: Die meisten Menschen haben einfach zu viel Kram. Der erste Schritt von Marie Kondo ist deshalb immer das gründliche Ausmisten der Wohnung.

Ihre Aufräummethode bezeichnet sie in ihrem Buch als „Konmari-Methode“ die folgenden Grundsätze umfasst:

  1. Alles auf einmal, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen
  2. Alle Dinge zum Aufräumen werden auf einem Haufen gesammelt
  3. Entscheiden, was behalten wird, aufgrund der Frage: Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme?
  4. Jeder Gegenstand, den man behält, bekommt seinen Platz zugewiesen
  5. Alle Dinge müssen dort richtig verstaut werden

Daher lautet die Devise: „Machen!“ Und zwar richtig. Im Klartext bedeutet das: Es wird ausgemistet! Und zwar nicht zimmerweise, sondern nach folgenden Kategorien:

  • Kleidung
  • Bücher
  • Unterlagen
  • Kleinkram
  • Erinnerungsstücke

Laut der Konmari-Methode ist die Reihenfolge besonders wichtig, da man sich schneller von Dingen trennen kann, zu denen man keine emotionale Bindung hat. Die Lieblingsstücke kommen erst zum Schluss.

Im ersten Schritt widmen wir uns also all deinen Kleidungsstücken, die sich im Haus befinden. Egal, ob im Kleiderschrank oder an der Garderobe, im Wäschekorb oder aus der Kommode. Stapel alles an einem Ort übereinander, um einen genauen Überblick darüber zu erhalten, wie viel Kleidung du eigentlich besitzt. Das gleiche machst du anschließend auch mit den Büchern, Papieren und Dokumenten, Kleinkram als auch mit deinen Erinnerungsstücken – so wird dir die Tragweite deiner Besitztümer erst richtig bewusst.

Eine simple Frage, die das Ausmisten auf magische Weise vereinfacht, ist: „Macht mich dieser Gegenstand glücklich?“ Diese Frage sollten wir uns bei allem, was sich in der Wohnung befindet und was wir beim Aufräumen und Ausmisten in die Hand nehmen, stellen. All das, was keinen essenziellen Zweck erfüllt und in uns keine Glücksgefühle auslöst, kann radikal aussortiert werden. Alles, was uns Freude bereitet, darf bleiben. Mit dieser Frage im Hinterkopf kommt man schnell in einen produktiven Ausmist-Strudel, vom Kleiderschrank bis zum Schreibtisch. Am Ende umgeben wir uns nur noch mit Dingen, die entweder unbedingt brauchen, oder die uns glücklich machen – eine schöne Vorstellung, oder?

Alles was am Ende bleiben darf, bekommt ein dauerhaftes Zuhause. Kleidungsstücke werden ordentlich gefaltet oder aufgehängt und bekommen im Kleiderschrank einen festen Ort zugewiesen. Kondos Trick: Kleidung „stehend“ falten und ablegen. So behält man alles im Blick und packt nicht einfach immer mehr obendrauf und vergisst, was weiter unten liegt. Tipps und Tricks zum „stehend“ falten hat Marie Kondo natürlich auch parat.
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Also dann, die Zeit ist reif (so in Hinsicht auf das Jahresende)! Lasst uns aufräumen!
Bis zum nächsten Mal,

euer Christian!